Buddhas Leben und den erkennbaren Verbindungen zu den 7 Chakren widmet sich dieser Beitrag.
Wie kommt an den wesentlichen Stationen seines Werdegangs die Kraft der Chakren zum Ausdruck?
Buddha, geboren als Siddharta Gautama in einer Vollmondnacht im Süden Nepals, war ein Königssohn. Bei seiner Ankunft auf Erden vor ca. 2400 Jahren prophezeiten ihm Sterndeuter eine Zukunft als bedeutender Heiliger. Aus Siddharta wurde ein intelligenter, gutaussehender und talentierter Mann. Auserkoren als Thronanwärter taten seine Eltern alles dafür, ihren Sohn vor der unheilvollen Realität außerhalb der Palastmauern fernzuhalten. Anstelle von Leid sollte er nur Gunst und Wohlstand erfahren und wurde dafür überhäuft mit Kostbarkeiten, wunderschönen Frauen und allerlei Vergnügungen. Ebenso ließen die Eltern von einer religiösen Erziehung ab, um Siddharta keine Idee von spirituellen Erfahrungen zu geben.
Das Wurzelchakra und die Unzufriedenheit eines Prinzen
Weiterhin nach äußerer Perfektion strebend, blieb er innerlich unerfüllt. Siddharta besaß alles und entbehrte dennoch. Hieran zeigt sich der Überdruss an materiellen Gütern und Sicherheiten, die Abbild eines fehlgeleiteten Wurzel Chakras sind. Dieses ist dafür verantwortlich, innere Festigkeit durch Erdung und schonenden Umgang mit den Ressourcen aufzubauen. Anhaftungen und Anhäufungen irdischen Besitztümer steigern nicht die innere Zufriedenheit. Statt Sicherheit zu geben, belasten und hemmen all die Gegenstände, seien sie auch noch so teuer und schön.
Aller Ablenkungen zum Trotz erkannte Siddharta schon früh, dass er sich nicht einmal als Prinz dauerhaftes Glück versprechen konnte und ihm nichts auf dieser Welt einen Schutz vor Leid bieten würde. Denn keiner der Menschen, die er liebte, war vor Krankheit und Vergänglichkeit gefeit.
Das Herzchakra und die überpersönliche Liebe
Zunehmend drängte es den Prinzen, das wahre Leben außerhalb seines Refugiums kennenzulernen. Selbst die Heirat, die bereits im zarten Alter von 16 mit seiner anmutigen und warmherzigen Frau Jassodhara vollzogen wurde, hielt ihn nicht davon ab. Sein Bestreben, alsbald der engen, irrealen Welt des Palastes zu entfliehen und ein Gegenmittel für das unvermeidliche Leid zu finden, wurde von seiner Gemahlin befürwortet, wofür er sie umso mehr liebte.
Auch wenn man meinen könnte, es sei kein Akt der Liebe, seine Frau zurückzulassen, tat Siddharta viel mehr für die Liebe als es auf den ersten Blick scheint. Er transzendierte diese, indem er die Güte – aller Menschen gegenüber – über seine Gefühle für einen einzigen stellte. Wäre er geblieben, hätte er niemandem in dieser Welt helfen können. Er hätte sich seine hohe Tugend nicht zum Wohle aller Wesen zunutze gemacht. Auf der Ebene des Herz Chakras bedeutete seine altruistische Haltung eine maximale Entfaltung des Herz Chakras.
Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück.
Buddha, Siddharta Gautama
Im 30. Lebensjahr Buddhas gaben seine Eltern seiner Bitte nach, den Hof verlassen zu dürfen. Noch in der Nacht, als sein Sohn geboren wurde, brach er auf. Getragen von der Kraft der Liebe und seinem unbeirrbaren Entschluss legte er beim Antritt seiner Reise die kostbaren Gewänder ab und schnitt sein Haar. Auf seinem Weg durch die Schatten der diesseitigen Welt begegnete er dem Leid in all seinen Formen und Figuren. Er sah Bettler, Kranke und Tote. Auch wenn ihn diese Auseinandersetzung mit Schmerz und Elend schwer mitnahm, blieb er festentschlossen, seine Suche nach dem wahren Sinn und Sein fortzusetzen.
Das Stirn Chakra und Siddhartas Bestimmung
Als Siddharta eines Tages auf einen meditierenden Wandermönch traf, der tiefen Frieden ausstrahlte, erhob sich sein eigenes Bewusstsein. Von diesem Moment wurde ihm seine Bestimmung gewahr, welcher er sich während seines Erdendaseins mit bedingungsloser Hingabe widmen würde:
für alle Wesen einen Weg zur Auflösung von Leid zu finden.
An diesem Meilenstein seines Lebens sammelten sich Siddhartas Energien und Erfahrungen ganz im Stirn Chakra. Mit dem Erkennen seiner Lebensaufgabe und inneren Wahrheit öffnete sich sein drittes Auge.
Auf seiner Wanderschaft blieb Buddha von den Menschen unerkannt. Er suchte die Lehre bei etlichen Meditationsmeistern, die ihm zwar Erkenntnis brachte, aber nicht die ersehnte Einsicht seines Geistes in die alles offenbarende Weisheit gewährte. Auf der unablässigen Suche nach der Befreiung von Leid unterwarf er sich strengster Askese in der Hoffnung, sie möge ihn ans Ziel führen. Doch statt einer Verringerung von Leid stellte sich noch mehr davon ein. Sich selbst zum Tode führend, erkannte er, dass keines der Extreme – totale Fülle oder Verzicht – einen Ausweg aus dem Leid erringen konnten.
An diesem Siedepunkt seines Lebens trat bei Siddharta eine Art bewusste Abkopplung des Stirn Chakras vom restlichen Chakrensystem ein. Der Asket war so sehr von seiner Vergeistigung besessen, dass er die unteren Chakras komplett ausgrenzte und somit deren Funktion beinahe zum Kollabieren brachte. Erst das Stillen seiner Grundbedürfnisse würde ihm den Weg zur goldenen Mitte freimachen, die er von nun an beibehielt. Nur so gelang es ihm, die Kraft aufwenden, die universelle Umkehrformel von Leid zu entdecken.
Siddhartas Basis- und Sakralchakra wurden damit reaktiviert. Anhand dieser Rückkehr ins Leben wird überaus deutlich, dass die oberen Chakren sich nur entfalten können, wenn die unteren mitschwingen. Das Chakrensystem ist ein Orchester. Sobald darin Solisten vorkommen, entsteht ein massives, sogar lebensbedrohliches Ungleichgewicht.
Das Kronen Chakra und die Erleuchtung Siddhartas
Der Geist ist durch seine Aktivität der leitende Architekt des eigenen Glücks und des eigenen Leidens.
Buddha, Siddharta Gautama
Sechs Jahre waren vergangen, ehe er beschloss, die Wahrheit durch anhaltende Meditation in sich selbst zu suchen. Siddharta begab sich dafür unter eine Pappelfeige an einem Ort namens Bodhgaya. Anfangs durchlebte er sämtliche Szenarien menschlicher Vorstellungskraft von Begierden, Leidenschaften, Errungenschaften und Konflikten getrieben. So verbrachte er sechs Tage und sechs Nächte. Bis er sich am Morgen des siebten Tages in der eintretenden Stille seines Geistes bewusstwurde, dass nichts davon in der Wirklichkeit stattfand, sondern nur seiner Fantasie entsponnen war. Von den Schleiern seines Geistes gereinigt, lösten sich alle von Leid durchzogenen Gedanken und Gefühle mit einem Mal auf. Nichts davon erschien mehr verlockend oder bedrohlich. Vergangenheit und Zukunft hörten auf zu existieren und mit ihnen der Raum, der jedes Sein voneinander trennte. Alles verschmolz zu einer Einheit aus reiner Glücksseligkeit – dem Nirvana. Siddharta war erleuchtet.
Im Zustand des allumfassenden, transzendeten Bewusstseins angekommen wurde Buddhas Kronenchakra vollkommen geöffnet. Sein individuelles Wesen trat aus seiner eigenen Erfahrungswelt aus und verflüssigte sich in der Ganzheit des Göttlichen. Buddha vermochte diese Auflösung des Selbst nur zu erfahren, weil er sich vorher selbst kennenlernte und sein persönliches Menschsein annahm. Das bedeutet, er durchschritt bis zu seiner Erleuchtung alle Stufen des Bewusstseins im Einklang mit der Chakrenleiter vom untersten Wurzelchakra bis hinauf zur höchsten Ebene, dem Kronenchakra.
Der Tag der Erleuchtung war Buddhas 35. Geburtstag. Der Tag, an dem er 45 Jahre später seinen Körper glückselig von seinem unaufhaltsamen Lehren verlassen würde.
Buddha wandte sich allen Menschen ungeachtet ihrer Kaste zu, was zu jener Zeit einer Revolution gleichkam. Erst 300 bis 500 Jahre später, wurden seine Weisheiten aufgezeichnet, die bis dahin nur mündlich von Lehrer zu Schüler überliefert waren. Jedoch stetig überwacht, sodass kaum Verfälschungen entstehen konnten. Von seinen undogmatischen Belehrungen wurden 84.000 in Form von 108 Bänden festgehalten, die seitdem als Lehre des Buddhismus in die Welt hinausgetragen werden.